COCLICO & die vorbereitete Umgebung
Der “grobe” Rahmen
In meinen Workshops zusammen mit (und für) Eltern (Großeltern, Tanten, Onkel uvm.) nehme ich euch gerne auf eine kleine Wanderung. Dort gibt es eine Station “die vorbereitete Umgebung”. Ich gehe mit euch ins Gespräch und möchte mit euch Impulse und Inspirationen für Zuhause teilen. Wozu? Um euren Kindern und Enkelkindern, die Möglichkeit zu geben, ihren Bedürfnissen der Selbstständigkeit (“ich alleine machen”) und der Verbundenheit (mit euch zusammen aber auch mitmachen im Alltag) nachzugehen.
Was? Wie? Womit?
Leicht für die Kinder, ist es wenn sie Möbel (Regale, Schubladen, Wandregale) auf ihrer Höhe haben. So kommen sie an die Utensilien und Werkzeuge, die sie in den entsprechenden Lebensräumen nutzen können und dürfen. Im Umkehrschluß, das was ich für meine Kinder nicht möchte, stelle ich dahin, dass er/sie nicht dran kommt. Den Konflikt müssen wir uns allen nicht antun.
Ideal ist es auch, wenn Kinder bewegliche und leichte Möbel haben. So können sie sie selbstständig tragen (der Tisch aber bitte zu zweit). Zum Beispiel bin ich gerade im Wohnzimmer, mein Kind spielt, malt oder liest. Wenn ich in die Küche gehe, um etwas vorzubereiten, lege ich meine Hand ins Feuer, daass es nicht mehr lange dauert, dass er/sie nachkommt (tap, tap,tap, die kleinen Füße sind zu hören). Das Bedürfnis der Verbundenheit, der Sicherheit, ist durch die Änderung nicht gestillt. (Ich möchte es nicht über einen Kamm scheren. Ist mein Kind in seiner Tätigkeit total versunken, wird er/sie – noch -nicht kommen.) Mit den leichten Möbeln kann er/sie sein Spiel an dem Tisch weiterhin genießen und wir sind im gleichen Raum. Oder die Lust, mitzumachen, ist da und wir verbringen diesen gemeinsamen Moment beim Vorbereiten. (Da gehe ich nochmal auf den Lebensraum “Küche” näher ein).
Interessant bei dem Tragen der Möbel (übrigens, kleine Kinder liiiieben tragen) ist, dass die Kinder indirekt die Körperkoordination unbewußt wahrnehmen.
Was noch? Regale an der Höhe sind top, leichter ist es, wenn die Regale offen sind, denn sie laden zur Aktivität ein. Die freie Wahl ist da möglich, also auch das Bedürfnis der Selbstständigkeit. Sie müssen nicht voll gestopft sein, eher reduziert und einfach gehalten (tatsächlich “weniger ist mehr”).
So wie es mir wichtig ist, von meinem Gegenüber ernst genommen zu werden, genauso ist es Kindern auch. Deswegen bietet ihnen die reale Welt an. D.h. scheut euch nicht davor, Glas aus Glas und Messer dahin zu legen. (Spürt hin, ob ihr Angst habt oder nicht. Habt ihr euer Kind mit einem Messer schon gesehen? Vielleicht ist Anfangs für alle Beteiligten ein Buttermesser ein perfekter Start ☺️).
Ob man’s glaubt oder nicht: Ästhetik ist das i-Tüpfelchen. Wie können die Kinder Ästhetik wertschätzen, wenn sie es selbst nicht erfahren?
Schaut zuhause, was ihr habt, bevor ich auf Einkaufsuche geht. Es geht vieles einfacher, als wir denken.
Bis ganz bald,
Eure Elise